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Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie entsteht ein Linoldruck

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie entsteht ein Linoldruck

In diesem Beitrag erkläre ich dir den gesamten Linoldruck-Prozess – von der ersten Idee bis hin zum fertigen Druck.

1. Der Motiventwurf

Zuerst brauchen wir ein Motiv. Eine Skizze entsteht entweder auf Papier oder digital. Für den Einstieg eignen sich einfache Motive mit gröberen Linien und klaren Formen – diese lassen sich leichter umsetzen.

2.  Auswahl der Druckplatte

Bevor das Motiv übertragen wird, wählst du die passende Druckplatte aus. Es gibt verschiedene Materialien:

  • Klassische Linoldruckplatten
  • Gummiplatten in unterschiedlichen Härtegraden
  • Vinylplatten, die oft beidseitig bearbeitet werden können
  • Platten aus Hartholz, für detailreiche Arbeiten

Je weicher das Material, desto einfacher lässt es sich schneiden. Für Anfänger sind weichere Platten ideal.

3. Übertragung des Motivs

Nun wird das Motiv auf die Druckplatte übertragen. Hierfür gibt es verschiedene Methoden:

Methode 1: Mit Photo Transfer Potch

  • Drucke das Motiv mit einem Laserdrucker auf Kopierpapier aus (Tintenstrahl-Drucker sind ungeeignet, da die Drucke nicht wasserfest sind).
  • Trage Photo Transfer Potch gleichmäßig mit einem Pinsel auf die Linolplatte auf.
  • Klebe den Ausdruck zügig auf die Platte und drücke ihn gut fest.
  • Lass alles vollständig trocknen. Anschließend befeuchtest du das Papier mit Wasser und rubbelst es vorsichtig ab.

Methode 2: Mit einem Transfer Marker

  • Drucke das Motiv mit einem Laserdrucker aus.
  • Lege den Ausdruck mit der bedruckten Seite nach unten auf die Linolplatte und fixiere ihn mit Klebeband.
  • Trage das Transfermedium mithilfe des Markers auf das Papier auf.
  • Presse das Motiv mit dem beiliegenden Holzspatel fest an. Das Papier kann direkt abgezogen werden.
  • Lass das Motiv kurz trocknen.

 

Methode 3: Mit Kohlepapier

  • Drucke das Motiv spiegelverkehrt aus.
  • Lege Kohlepapier (beschichtete Seite nach unten) auf die Linolplatte. Darauf platzierst du den Ausdruck.
  • Zeichne die Konturen mit einem spitzen Stift nach.

 

Methode 4: Mit einem Bleistift

  • Drucke das Motiv spiegelverkehrt aus und male die Rückseite mit einem weichen Bleistift komplett aus.
  • Lege das Papier mit der bemalten Seite nach unten auf die Linolplatte und fixiere es mit Klebeband.
  • Zeichne die Konturen des Motivs mit einem spitzen Stift nach.

 

4. Vorbereitung zum Schnitzen

Für bessere Sichtbarkeit kannst du das Motiv auf der Platte mit farbiger Tinte oder Wasserfarbe nachzeichnen. So erkennst du später klar, welche Teile bereits ausgeschnitten wurden.

 

5. Der Schnitzvorgang

Mit speziellen Linolschnitt-Werkzeugen schnitzt du das Motiv aus. Je nachdem, ob du einen Positiv- oder Negativdruck erstellen möchtest, schneidest du entweder das Motiv selbst oder den Hintergrund weg.

Wichtige Hinweise:

  • Arbeite immer mit scharfen Werkzeugen. Stumpfe Klingen erfordern mehr Druck und erhöhen die Verletzungsgefahr.
  • Übe zunächst mit weicheren Druckplatten, bis du den Umgang sicher beherrschst. 

6. Farbe auftragen

Die Druckfarbe wird mit einer Walze gleichmäßig auf einer Glas- oder Kunststoffplatte verteilt und anschließend dünn auf die geschnitzte Linolplatte aufgetragen.

Farbarten:

  • Buchdruckfarben: Sie sind deckender und intensiver, erfordern aber spezielle Reinigungsmittel (z. B. Orangenöl oder Alkohol).
  • Farben auf Wasserbasis: Diese trocknen schneller und lassen sich einfach mit warmem Seifenwasser entfernen.
  • Caligo Safe-Wash Farben: Diese Farben sind ein guten Kompromiss. Sie bestehen auf einer Ölbasis und können einfach mit Seife und Wasser abgewaschen werden.

 

7. Das richtige Papier

Wähle ein geeignetes Papier für deinen Druck. Es sollte etwas rau und saugfähig sein, damit es die Farbe gut aufnimmt. Glatte, beschichtete oder sehr unebene Papiere eignen sich weniger. Für Einsteiger bietet sich spezielles Linoldruck-Papier an, das in Künstlerfachgeschäften erhältlich ist.

8. Der Druck

Jetzt wird der Druck erstellt:

  • Lege das Papier vorsichtig auf die eingefärbte Linolplatte.
  • Übertrage das Motiv mit gleichmäßigem Druck. Dafür kannst du einfache Hilfsmittel wie einen Holzkochlöffel, einen Handreiber oder eine Druckpresse verwenden.

Tipp: Lege ein Stück Bastelfilz auf das Papier. So bekommst du ein gleichmäßigeres Druckbild. 

 

9. Trocknen lassen

Ziehe das Papier langsam und vorsichtig von der Druckplatte ab. Die Trocknungszeit variiert je nach verwendeter Farbe:

  • Farben auf Wasserbasis: 1–2 Tage
  • Farben auf Ölbasis: 3–5 Tage

Die Drucke kann man am Besten an einer Wäscheleine mit Klammern zum Trocknen aufhängen. Ich trockne fast alle meiner Drucke an einer Camping-Wäscheleine mit sg. Foldbackklammern.

 

Wie du siehst, ist der Linoldruck eine vielseitige und kreative Technik, die sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Mit etwas Geduld und Übung kannst du ziemlich schnell beeindruckende Drucke erstellen.

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Hi, ich bin Alexander!

Hier auf meinem Blog und in meinem Online Shop dreht sich alles um das Thema Linoldruck.

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